Erwerbs- und Pflegearbeit
«work & care»
Vereinbarkeit neu denken
Das Thema kam vor bald 20 Jahren in der Schweiz an. Seither ist die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und der privaten Sorgearbeit für erkrankte, verunfallte oder gebrechliche Familienmitglieder im Gespräch. Immer mehr Personen, Organisationen und auch die Politik gehen den Weg zu mehr Vereinbarkeitskompetenz.
Diese Webseite fügt Projektergebnisse zusammen. Und entwickelt die Vereinbarkeit weiter.
Arbeitswelt
Mitarbeitende können in allen Erwerbsphasen Pflegeaufgaben haben: Frühgeburt, verunfalltes Kind, Krankheit bei Lebens- oder Ehepartner, Lebensende einer engen Freundin, Gebrechlichkeit bei Eltern oder Schwiegereltern.
Gesellschaft
«work & care» beeinflusst immer mehr Erwerbstätige und ihre soziale Sicherheit: kleinere und weiter entfernt lebende Familien, mehr berufstätige Frauen, mehr Einpersonenhaushalte, steigendes Rentenalter.
Gesundheitsversorgung
Der medizinische Fortschritt ist der Elefant im Raum: längeres Leben auch mit Beeinträchtigung, Verlagerung von Spitalbehandlungen in den Privathaushalt, mehr Untersuchungen und Therapien mit häufigen Arztbesuchen.
Vereinbarkeitskompetenz heisst:
Wissen und Können sinnvoll zu kombinieren, um die Aufgaben und Herausforderungen zu «work & care» zu meistern. Wie in einem Strang greifen viele Fähigkeiten und Lösungen ineinander. In Zukunft noch mehr als heute.
Pflegende und betreuende Angehörige sind:
«Personen aller Altersgruppen, die einen Menschen, dem sie sich verbunden und/oder verpflichtet fühlen, über längere Zeit und in wesentlichem Ausmass in der Bewältigung und/oder Gestaltung des Alltags unterstützen, sofern er dies aus gesundheitlichen Gründen (…) nicht alleine kann.» (Wepf et al., 2017, S. 144)
Wepf, H.; Kaspar, H.; Otto, U.; Bischofberger, I.; Leu, A. Betreuende und pflegende Angehörige – Präzisierung und Öffnung eines schwierigen Begriffs. Pflegerecht 6(3), 140-146
Meilensteine in der Schweiz in Forschung, Praxis und Politik
Start erstes Forschungsprojekt
gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds und den Praxispartnern Bank Coop (heute «cler») und Schweizerische Alzheimer Vereinigung (Projektteam: Iren Bischofberger, Andrea Radvanzsky, Karin van Holten)
Erster Zeitungsartikel
Basler Zeitung, Nathalie Baumann, 29.11.: «Der verschwiegene 24-Stunden-Job. Wer einen Angehörigen pflegt, hat es schwer – besonders im Berufsleben.»